Hinter der Steinfassade der Stadt
Sind Risse im Stahlbeton.
Und Hinter dem leuchtenden Glas der Stadt
sitzt ein König auf goldenen Thron.
Ha-Ha-Ha-Ha…
Ich hab ihn gesehen in reichem Gewand,
Silber und Gold in seiner Hand.
Es glitzerte, blendete, leuchtete weit
über die Erde und durch die Zeit…
Ich habe ihn gesehen in manchem Land,
keine Schrift je gelesen, wo sein Name nicht stand,
keine Sprache gehört, die sein Wort nicht enthält.
Der König ist überall auf der Welt…
Ich habe ihn gesehen in grauem Gewand,
leise, schleichend und unerkannt,
ruhig flüsternd, wenn er dir etwas verspricht.
Seine wahre Gestalt lässt er nicht ans Licht…
Ich hab ihn gesehen in manchem Gesicht,
das lügt, wenn es lächelt, und schweigt, wenn es spricht.
Viel Gunst hat der sich mit Mitleid erkauft.
Der König hat stets eine Maske auf…
eine Maske auf!
Er hat viele Gewänder und Gesichter.
Überall ist er der oberste Richter
über das Leben und über den Tod,
über den Tag und über die Nacht,
über dich oder mich…
und sein Name ist…
und sein Name ist Macht!
Ich hab ihn gesehen in schöner Gestalt,
So wirkt er zwischen Jung und Alt.
So drängt er sich zwischen Mensch und Tier.
Er sagt, wen du liebst, der gehört auch dir.
Ich hab ihn gesehen in manchem Konflikt,
in dem das Recht längst im Sterben liegt,
zerredet, vernebelt in einem fort.
Der König hat immer das letzte Wort…
Er hat viele Gewänder und Gesichter.
Überall ist er der oberste Richter
über das Leben und über den Tod,
über den Tag und über die Nacht,
über dich oder mich…
und sein Name ist…
und sein Name ist Macht!
Ich hab ihn gesehen, meistens ist er ein Mann.
Er reitet an allen Grenzen entlang,
er schreibt die Geschichte, er sitzt im Gericht.
Er ist die Gewalt, die die Träume zerbricht…
Ich hab ihn gesehen, er mordet und brennt
und mit ihm sein ganzes Volksregiment.
Mal Vater, mal Lehrer, mal Polizist,
Der König ist immer auch ein Faschist…
Ein Faschist!
Er hat viele Gewänder und Gesichter.
Überall ist er der oberste Richter
über das Leben und über den Tod,
über den Tag und über die Nacht,
über dich oder mich…
und sein Name ist…
und sein Name ist Macht!
Ich hab ihn gesehen in unserem Traum,
da hing er ganz allein am Baum.
Sein Kopf ohne Krone war seltsam verrenkt.
Denn er war dort aufgehängt!